Andreas Hakenberger: Harmonia Sacra
Kurs für Alte Musik in Mainz mit Charles Toet

13.-15. September 2019 (Fr. 16 Uhr bis So. 16 Uhr)

Kursinfos & Anmeldeformular als ausfüllbares PDF (hier zum Herunterladen)

Zum Kursthema

Im Juni 1607 bewarb sich der Katholik Andreas Hakenberger in Danzig um die Position des Kapellmeisters an der lutherischen Marienkirche. Hakenberger komponierte im venezianischen Stil der cori spezzati, den er am Hofe König Sigismund III Wasas von den dort tätigen italienischen Musikern erlernt hatte. Nach langen Debatten im Kirchenvorstand wurde er tatsächlich als Kapellmeister eingestellt und übte diese Position bis zu seinem Tod 20 Jahre später aus. Zu Hakenbergers herausragenden Werken gehören Motetten für 6 bis 12 Stimmen aus der Sammlung Harmonia Sacra (1617), der wir uns in diesem Kurs widmen werden.

1614 konnte Hakenberger die Ratskapelle auf den ansehnlichen Stand von 14 Sängern und 11 Instrumentalisten bringen, womit die Voraussetzungen für die Aufführung seiner großbesetzten Kirchenwerke erfüllt waren. Der Ort seines Wirkens ist noch beachtlicher: Die Kathedralbasilika der Himmelfahrt der Allerheiligsten Jungfrau Maria wurde von 1343 bis 1502 im gotischen Stil erbaut und ist eine der größten Hallenkirchen weltweit.

Hakenbergers mehrchörige Motetten sind vielfältig und farbenreich, die Besetzung der Chöre mit verschiedenen Instrumenten, wie Geige, Gambe, Laute, Zink und Posaune ausdrücklich gefordert. Charles Toet hat diese selten gespielten Stücke aus alten Drucken und Tabulaturen zusammengetragen.

Unser Dozent Charles Toet

Charles Toet, geb. in Den Haag, erhielt seine musikalische Ausbildung am Königlichen Konservatorium Den Haag, wo er Posaune bei Anner Bijlsma (senior) studierte, und begann sich auf Alte Musik und die Barockposaune zu spezialisieren. Er unterrichtet mittlerweile historische Posaune in Den Haag, an der Schola Cantorum Basiliensis und an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen. Seine künstlerischen Aktivitäten richtet er hauptsächlich auf das Reperetoire des 17. Jahrhunderts (vor allem mit dem Ensemble Concerto Palatino, dessen Mittbegründer er neben Bruce Dickey ist) sowie auf klassische und frühromantische Musik, gespielt von Orchestern mit historischer Ausrichtung wie La Petite Bande (Sigiswald Kuijken), The Amsterdam Baroque Orchestra (Ton Koopman), Orchestre des Champs-Elysées (Philippe Herreweghe) und Bach Collegium Japan (Masaaki Suzuki).

Charles Toet hat auf der Bühne und im Studio intensiv mit Bruce Dickey und dem Concerto Palatino gearbeitet, jedoch auch mit anderen wichtigen Ensembles der Alten Musik, darunter zusätzlich zu den bereits genannten Syntagma Musicum Amsterdam, La Petite Bande, The Taverner Players London, Hilliard Ensemble, Collegium Vocale Gent, Vokalensemble Currende und Hesperion XX.

Teilnehmer

Neben Barockposaunen sind Zinken, Blockflöten, Barockgeigen und -bratschen, sowie Diskant- und Alt-Gamben herzlich willkommen. Wir planen, gemeinsam mit einigen ausgewählten Sängern zu musizieren.

Der Kurs richtet sich an fortgeschrittene Laienmusiker, Musikstudenten und Profis. Die Generalbassspieler sollten einen unbezifferten Bass aussetzen können. Wir musizieren in a’=440 Hz, 1/4-Komma mitteltönig temperiert. Die Teilnehmerzahl ist auf 12 Melodie­instrumente (3 x CATB) plus Harmonieinstrumente beschränkt.

Kursort

Unser Kurs findet statt in der wunderschönen, spätbarocken Augustinerkirche im bischöflichen Priesterseminar Mainz. Das ehemalige Augustinereremitenkloster aus der Mitte des 18. Jahrhunderts bietet einen ehrwürdigen Rahmen für unseren Kurs. Die viel gelobte Küche des nahegelegenen Erbacher Hofs verwöhnt uns zum Mittag- und Abendessen – und die Übernachtungsgäste auch zum Frühstück. Nach den abendlichen Proben locken die Weinstuben der umliegenden Altstadt.

Kursdaten

Freitag, 13.09.2019,
16:00 Uhr Begrüßung (Eintreffen der Teilnehmer in der Augustinerkirche)
16:30 Uhr Kursbeginn.

Sonntag, 15.09.2019, 16 Uhr Kursende.

Kursinfos & Anmeldeformular als ausfüllbares PDF (hier zum Herunterladen)