Die Blockflöten, die für die Musik bis ca. 1680 zum Einsatz kommen, zeichnen sich durch eine relativ weite und zylindrische Bohrung aus. Sie klingen kräftiger und grundtöniger als ihre barocken Kollegen. Die bei La Spagnoletta eingesetzten Flöten sind durchweg als Ensembleinstrumente konzipiert, Stimmung und Klang der verschiedenen Lagen sind aufeinander abgestimmt. Sie mischen sich gut miteinander und mit anderen Instrumenten.
Eine Abbildungen in ‚Syntagma Musicum‘ von Michael Praetorius (1571 -1621) diente als Vorlage und Inspiration für die Renaissance-Blockflöte (rechts im obigen Bild). Die überwiegend zylindrische oder weitmensurierte konische Bohrung beruht auf wenigen erhaltenen Originalinstrumenten, die sich in verschiedenen Museen und Privatsammlungen befinden.
Sehr vielseitig sind die frühbarocken Flöten nach Hieronymus F. Kynseker (1636–1686 Nürnberg). Sie beruhen auf Originalinstrumenten aus dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg (Link zur Kinsecker-Blockflötenfamilie; Link zur Tenorblockflöte. Dabei wurden die wesentlichen Eigenheiten der Originale, die äußere Form und der charaktervolle, kräftige Klang getreu übernommen.
Moderne Interpretationen der Renaissance-Flöten wie die Traumflöte zielen auf ein rundes, fülliges Klangbild vereint mit Farbenreichtum und Tonstabilität (links im obigen Bild).
Die Flöten werden handwerklich in kleinen Serien nach historischen Gepflogenheiten gebaut. So entstehen Instrumente, die unsere musikalische Idee unterstützen.
Abbildung unten: Michael Praetorius, Syntagma Musicum Band 2, 1619, Blockflöten (Ausschnitt)